Es ist so ruhig wie schon lange nicht mehr. Wenn die Ruhe und Konzentration verordnet ist, wie dann die eigene, die innere Ruhe finden? Inmitten Krise, von Krankheit, Bedrohung und Tod befinde ich mich auf einer einsamen Insel. Pläne verschwinden, das Pläne machen selbst verschwindet, scheint lächerlich. Heute hier, morgen hier, in einer Woche, einem Monat, hier? Es ist schön hier zu sein, und so ungewohnt es ist, sich nicht irgendwie in die Geschäftigkeit einzuklinken, es tut gut. Die Krisengeschäftigkeit des Kunstbetriebes befremdet mich. Der tägliche Corona Song, die täglich originellste Designer Maske, das nervt genauso wie Radiowerbung und Belangsendungen. Ein Schritt zurück, sich besinnen, ruhig werden. Können wir ruhig werden, können wir einfach nur beobachten, wie sich der Himmel verändert, wenn keine Flugzeuge fliegen, wie sich die Landschaft verändert, ohne den dauernden Autolärm, wie sich der Horizont verändert, wenn sich der Smog auflöst? Haben wir eine Chance, eine Lebensqualität zurückzugewinnen, die völlig in Vergessenheit geraten war? Es nicht mehr eilig zu haben, weil wir grade nichts versäumen.
Einfach bleiben. Ich kann aufs Meer schauen, ich lausche den Sirenen. Von Zeit zu Zeit höre ich sie aus dem nächsten Ort, doch immer wieder hoffe ich auf jene Sirenen, die die Stille bemerken, und neugierig die Küste nach Schiffen absuchen.